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Amtseinführung der Leiterin der Justizvollzugsanstalt Hövelhof





Da, wo es um Schicksale junger Menschen geht, sollten wir immer eine ganz besondere Aufmerksamkeit an den Tag legen. Hier hat die Gesellschaft ihre höchste Verantwortung und vor allem im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zeigt sich, wie ernst wir den Generationenvertrag nehmen.

Die straffällig gewordenen jungen Menschen haben ihr ganzes Leben noch vor sich. Sie ausschließlich mit der Härte des Gesetzes zu verfolgen, macht wenig Sinn. „Wegsperren und den Schlüssel weit wegwerfen“ sind reine Stammtischparolen – und ich teile auch nicht den jüngsten Vorschlag des Innenministers, die Strafmündigkeit herabzusetzen.

 

Seit ich Mitglied des Beirats dieser JVA bin, habe ich einen ganz neuen Blick auf den Strafvollzug gewonnen.  Habe ich doch selbst 30 Jahre mit Opfern häuslicher Gewalt gearbeitet.

Und so, wie mir lange nicht klar war, was hier Gutes geleistet wird, so ist dies auch vielen anderen Menschen gar nicht klar.

 

Der offene Jugendstrafvollzug zielt darauf ab, junge Straftäter zu rehabilitieren und sie auf eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorzubereiten. Durch Programme zur Ausbildung, Berufsbildung, psychologische Betreuung und soziale Unterstützung können Jugendliche die Fähigkeiten und das Verhalten entwickeln, die sie benötigen, um kriminelles Verhalten zu vermeiden und ein produktives Leben zu führen. Und genau das wird hier in vorbildlicher Art und Weise umgesetzt.

Offener Jugendstrafvollzug erlaubt es, auf die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsstufen der Jugendlichen einzugehen. Dieser Ansatz berücksichtigt die menschliche Würde und das Recht auf eine zweite Chance. Es ermöglicht den Jugendlichen auch, Verantwortung für ihr eigenes Verhalten zu übernehmen und positive Veränderungen in ihrem Leben anzustreben.

Indem Jugendliche im offenen Vollzug Zugang zu Bildung, Berufsausbildung und sozialer Unterstützung erhalten, wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sie nach ihrer Freilassung erneut straffällig werden. Durch die Möglichkeit, außerhalb der Gefängnismauern zu arbeiten, zu lernen und soziale Kontakte zu knüpfen, können sie eine positive Identität entwickeln. Die Unterstützung bei der Wiedereingliederung in die Gemeinschaft und die Förderung positiver Lebensweisen tragen dazu bei, die Rückfallquote zu senken und Teil der Gesellschaft werden.

Insgesamt trägt der offene Jugendstrafvollzug dazu bei, die Jugendlichen auf eine erfolgreiche Rückkehr in die Gesellschaft vorzubereiten und den Kreislauf von Straftaten und Inhaftierung zu durchbrechen. Es ist ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden Ansatzes zur Kriminalitätsbekämpfung und zur Förderung von Sicherheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Diese JVA stellt sich all diesen Herausforderungen.

 

Der Justizvollzug stellt hohe Anforderungen an Führungskräfte, die nicht nur administrative Aufgaben wahrnehmen, sondern auch einen sensiblen Umgang mit den Bedürfnissen der Gefangenen sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pflegen müssen. In dieser Hinsicht weiß ich, dass wir bislang in Herrn Strobel die richtige Leitung und das richtige Team hatten. Herrn Strobel danke ich vor allem auch im Namen des Beirats für sein Engagement, sein offenes Ohr, seinen Einsatz und wünsche ihm alles Gute für die Zeit, die nun vor ihm liegt.

Und ich freue mich Frau Wersin an dieser Stelle begrüßen zu dürfen.

Ich bin zuversichtlich, dass sie die richtige Person für diese anspruchsvolle Aufgabe ist und ich danke ihr für die Bereitschaft, diese verantwortungsvolle Position zu übernehmen. Die JVA Staumühle ist etwas Besonderes. Die Möglichkeiten, die hier gegeben sind, sind noch lange nicht ausgeschöpft. Das nächste Projekt, was hier auf ihr Betreiben umgesetzt wird, finde ich großartig. Ich warte ja bereits auf den Anruf über die Fertigstellung, damit ich mein Versprechen einlösen kann. Eigentlich hätte ich heute schon gerne den Hahn mitgebracht.

 

Der Beirat wird gemeinsam daran arbeiten, die Ziele und Standards des Justizvollzugs zu erfüllen und weiterhin zur Rehabilitation der Gefangenen sowie zur Sicherheit und Ordnung beizutragen.

Möge ihre Amtszeit von Erfolg, Zusammenarbeit und gegenseitigem Respekt geprägt sein.

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