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Nationalpark-Förderverein: „Die Egge allein ist nationalparkwürdig“



Die Jahreshauptversammlung des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge stand in diesem Jahr unter einem ganz besonderen Stern: Das klare Bekenntnis im schwarz-grünen Koalitionsvertrag zu einem zweiten NLP in NRW und der starke Wille vieler Unterstützer in OWL wecken in mir die Gewissheit, dass wir unser ambitioniertes Ziel in dieser Legislaturperiode erreichen werden. Auch wenn die Versammlung am Samstag in Altenbeken leider ohne den erkrankten Staatssekretär Viktor Haase stattfinden musste, gelang es den Vorsitzenden Hans Jürgen Wessels und Tom Steinlein samt dem Team ganz wunderbar, die zahlreichen Besucher*innen für die bevorstehenden Aufgaben zu motivieren.


Alle Eckdaten stimmen


Ganz viel Motivation kam vom Diplom-Biologen Günter Bockwinkel von der NZO GmbH. „Es ist höchste Zeit, der Wildnis in Nordrhein-Westfalen eine echte Chance zu geben“, begann er seinen fachlich sehr fundierten Vortrag. Damit dies gelingen kann, stellte er sich zu Beginn seiner Studie die Frage, „wie es denn mit den Wildnispotenzialflächen bestellt ist“. 25 funktional zusammenhängende


Waldflächen mit einer Mindestgröße von tausend Hektar wurden mit Blick auf Flächengröße, naturräumliche Repräsentanz und den Biotopverbund untersucht. Wie schön war es zu hören, dass unsere Egge-Nord den ersten Platz im Ranking einnimmt – und Egge Süd den vierten Platz. Gemeinsam kommen diese Gebiete auf eine Größe von über 11000 Hektar und was besonders gut ist: Sie befinden sich zu 100 Prozent in öffentlicher Hand und bilden damit auch rechtlich eine gute Grundlage. Und naturschutzfachlich sowieso: Die abgestorbenen Fichtenwälder werden von allein zu Laubwäldern, „50 bis 200 Meter kann ein Laubwald im Jahr wachsen“, so Bockwinkel. Auch den Felsen und Höhlen kommt eine große Bedeutung zu, überwintert doch hier die Hälfte der Bestände des streng geschützten Großen Mausohrs. Die Quellen, Bäche und Moore sind „ein Knüller aus biologischer Sicht“. Zwei Drittel des Areals haben bereits einen Schutzstatus in Form vom FFH-, Vogel- und Naturschutzgebiete. Bockwinkels Fazit: Die Egge allein ist bereits nationalparkwürdig, man müsse sie nicht im der Senne zusammen sehen.


Strategiewechsel: Fokus auf die Egge


Ganz in diesem Sinne stellte der Vorsitzende Wessels eine Formulierung zum Strategiewechsel des Fördervereins zur Debatte. Einstimmig votierten die Anwesenden, dass

  • ein „Start-Nationalpark“ auf den landeseigenen Flächen des Eggegebirges realisiert werden soll,

  • angestrebt wird, dass der Truppenübungsplatz Senne nach der militärischen Nutzung später hinzukommt,

  • angrenzende Flächen auf Wunsch des Eigentümers zu verbindenden Flächen ergänzt werden können und

  • der möglichst hochwertige Erhalt der Waldflächen und der Naturräume anzustreben ist.

Mit dieser gemeinsamen Formulierung will man nun flankiert von den Landesverbänden der NABU, des BUND und der LNU unter anderem mit den betroffenen Kommunen sprechen. „Wir wollen nicht über die Medien miteinander kommunizieren, sondern direkt“, so Wessels. Mit dieser Forderung will der Förderverein dann auch auf das Land zutreten – und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dass wir auf diesem Weg den längst überfälligen Nationalpark in OWL bekommen werden.


Ingo Schmitz, Lokalchef des Westfälischen Volksblatts Paderborn, war so freundlich, die Versammlung zu besuchen. Hier ist sein Bericht:

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