Seit Jahren sind die Anwohner*innen des Kreuzwegs in Bad Lippspringe durch das oft rasante Tempo und gefährliche Überholmanöver genervt. Zahlreiche schwere Unfälle, besonders in den Straßeneinmündungen, lassen nicht von der Hand weisen, dass an dieser Straße etwas getan werden muss. Während der einseitigen Sperrung der B1 im vergangenen Jahr wurde der Kreuzweg als Umgehungsstrecke genutzt – in diesem Zeitraum wurde das Tempolimit auf der gesamten Straße auf 70 km/h gedrosselt und ein Überholverbot (ausgenommen landwirtschaftliche Fahrzeuge) festgesetzt. Subjektiv hatten die Anwohner und Nutzer des Kreuzwegs in dieser Zeit ein sichereres Gefühl.Daraufhin beauftragten die Grünen der Rats- und Kreistagsfraktion die Stadt Bad Lippspringe und den Kreis Paderborn zu prüfen, ob diese Strecke nicht auch dauerhaft für Tempo 70 ausgeschildert werden und das Überholverbot beibehalten werden könnte.Im Anschluss an diese Prüfung traf sich Norika Creuzmann, Fraktionsvorsitzende und Landtagskandidatin der Grünen für den Kreis Paderborn, am 07.02.2022 mit Vertreterinnen der Grünen aus Bad Lippspringe, Vertreter*innen des Kreises Paderborn, Vertretern der Polizei Paderborn und Anwohner*innen des Kreuzwegs in Bad Lippspringe zu einer Ortsbegehung. Diese fand an der Straßenkreuzung „Kreuzweg“ und „Sandweg“ statt. Dabei wurde konstruktiv diskutiert, wie man objektive Messungen von Geschwindigkeiten und subjektive Gefühle zum Sicherheitsempfinden auf einen Nenner bringen kann.Laut Datenerhebung gab es während verschiedener Messungen auf dem Kreuzweg nur wenige und dann auch nur minimale Geschwindigkeitsüberschreitungen, also >102 km/h.
Kreuzung Kreuzweg/Sandweg
Die Befürchtung ist, laut Dr. André Brandt, dem zuständigen Dezernenten für Ordnung und Gesundheit des Kreises Paderborn, dass Autofahrer*innen bei einem Tempolimit von 70 km/h eher auf das Gaspedal drücken würden und dadurch die Diskrepanz zwischen denen, die sich an das Tempolimit halten und denen, die 20 km/h über der erlaubten Geschwindigkeit fahren würden zu groß werden würde. Dadurch ließen sich Geschwindigkeiten noch schlechter einschätzen. Doch bereits jetzt werden auf dem Kreuzweg unterschiedliche Geschwindigkeiten gefahren.Dagegen zu halten ist zudem die Tatsache, dass heutzutage fast jede autofahrende Person über eine App zur Radarkontrollen-Erkennung verfügt und dadurch vorgewarnt ist. Auch wird gerne über die sozialen Medien vor solchen Kontrollen gewarnt. Dadurch sind unseres Erachtens nach Radarkontrollen nur dann nützlich, wenn sie regelmäßig und an unterschiedlichen Standorten durchgeführt werden und Geschwindigkeitsüberschreitungen entsprechend geahndet werden.Besonders die teils sehr gefährlichen Überholmanöver müssen dringend ein Ende finden. Die Idee des Kreises, die Fahrradwege für Landmaschinen freizugeben, wurde schnell wieder verworfen, denn es kann nicht die Lösung sein, dass die wenigen guten Fahrradwege, die sich bautechnisch nicht für schwere Landmaschinen eignen, in kürzester Zeit von eben diesen kaputtgefahren werden sollen, damit einige Autofahrer schneller auf dem Kreuzweg fahren können.Der Kreis arbeitet nun an einer Konzeptentwicklung für den Kreuzweg, welches an die Aufmerksamkeit der Autofahrer appellieren soll: im Gespräch waren u.a. Abschnitte mit variierenden Geschwindigkeitsbegrenzungen und ein Überholverbot in den Bereichen von Straßeneinmündungen. Zudem werden bereits bestehende Beschilderungen geprüft, da es besonders an der Kreuzung vom Sandweg und dem Kreuzweg zu erheblichen Sichtbeschränkungen kommt und z.B. der kreuzende Radweg südlich vom Sandweg noch dringen für Autofahrer sichtbar gemacht werden muss.Es bleibt abzuwarten, wie das daraus resultierende Konzept für den Verkehr auf dem Kreuzweg ausfallen wird. Wir freuen uns, dass ein erster Schritt getan ist und werden weiterhin auf eine entsprechende Ausführung drängen.
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