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Norika Creuzmann: Gewalt gegen Frauen ist häufigste Menschenrechtsverletzung – AfD instrumentalisier





Der kommende Freitag, 25. November ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und „dieser Tag gehört den Frauen, die die Missstände anprangern wollen“, betont Norika Creuzmann, Kreisvorsitzende der Grünen und Landtagskandidatin. Ist Gewalt gegen Frauen denn immer noch ein Thema? „Ja, das ist es leider! Der Umfang der häuslichen Gewalt ist nach wie vor hoch“, weiß Norika Creuzmann aus eigener täglicher Erfahrung. Eine Studie der Europäischen Grundrechteagentur Fundamental Rights Agency hat ergeben, dass 35 Prozent der Frauen in Deutschland schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt haben – meistens beides. „Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen hat nicht nur am 25. November den höchsten Stellenwert. Tagtäglich ist die gesamte Gesellschaft aufgefordert, hinzuschauen und Nein zum Frauenhass zu sagen“, betont sie.Für viele Frauen und Kinder in Deutschland gehört Gewalt in engen sozialen Beziehungen zum Alltag – unabhängig von Alter, Nationalität, Einkommen, Bildung und Gesellschaftsschicht. Circa 45.000 Frauen flüchten jährlich mit ihren Kindern vor den Misshandlungen ihrer Ehemänner oder Lebenspartner in ein Frauenhaus. Dieser Entscheidung in höchster Not geht meistens ein langes und kaum erträgliches Martyrium voraus. Auch die Kinder leiden, viele sind nach den Gewalterfahrungen traumatisiert.„Die Reform des Sexualstrafrechts war lange überfällig“, sieht Norika Creuzmann zumindest in strafrechtlicher Hinsicht ein wenig Licht am Horizont. „Jahrelang haben die Frauen dafür gekämpft, dass alle sexuellen Handlungen, die gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person erfolgen, strafbar sind“, erklärt sie angesichts des Gedenktages. Voraussetzung für die Strafbarkeit ist dabei nicht mehr das Androhen oder Ausüben von Gewalt des Opfers gegenüber dem Täter. „Vielmehr reichen bereits ein Nein, leichte Abwehr oder auch Weinen aus“, ist die Frauenrechtlerin erfreut über die teilweise erreichten Ziele.


Pikant: Ausgerechnet am 25. November plant die Alternative für Deutschland (AfD) eine Kundgebung zur Bekanntgabe ihrer Landtags- und Bundestagskandidaten. „Ganz bestimmt nicht möchte ich mir an diesem Tag ausgerechnet von einer AfD Ratschläge zur Frauenpolitik geben lassen“, greift die Kreisvorsitzende der Grünen den Anlass auf. „Denn die AfD prangert Gewalt gegen Frauen nur an, wenn es ihr rassistisches Weltbild untermauert. So geschehen nach der Nacht in Köln, wo sich die AfD zur Anwältin der Opfer aufschwang, um gegen Geflüchtete zu hetzen“, stellt die Landtagskandidatin klar. „In Paderborn spielt sie mit der Angst und verbreitet schlichtweg Lügen über Übergriffe und spricht sogar vom „Rudeljagen“ und „kulturfremden Sexmob“. Dass die AfD den 25. November für ihre Zwecke nutzt, ist wie üblich eine reine Provokation und ein Schlag ins Gesicht für alle Opfer und Menschen, die sich gegen Gewalt an Frauen engagieren“, stellt sie klar.


In Gedenken an die Schwestern Mirabel, die 1960 in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Trujillo verschleppt, gefoltert und ermordet wurden, finden an diesem Tag weltweit Veranstaltungen und Aktionen statt, die auf die Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung gegenüber Frauen aufmerksam machen.


1999 wurde dieser Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt und zum internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen erklärt. Gewalt gegen Frauen ist weltweit die meist verbreitete Form der Menschenrechtsverletzung.


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