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Europa muss wachsam bleiben



Was ist denn bloß in Frankreich los? Zwar bibberte am Sonntag noch halb Europa vor einem möglichen Wahlsieg der extremen Rechten – und schon heute ist überall erleichtertes Aufatmen zu vernehmen. Aber wir sollten angesichts des erneuten Wahlerfolgs von Amtsinhaber Emmanuel Marcron nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Marine Le Pen hat mit ihren ausländerfeindlichen, antieuropäischen und russlandnahen Ansichten über 40 Prozent der Stimmen geholt. Und das ist, gelinde gesagt, eine Katastrophe.


Wir müssen weiter wachsam sein. In Frankreich gab es den Präsidentschaftskandidaten Eric Zemmour einen der übelsten Rechtsextremen seit langem. Durch sein Auftauchen erschien Marine Le Pen plötzlich gemäßigt und gar nicht so weit rechts, sie wurde für viele konservative Franzosen wählbar. So etwas darf es in Deutschland niemals geben.

Man stelle sich einmal vor, die AfD würde hier derartige Stimmanteile verzeichnen – was Gott verhüten möge. Das wäre für unser Land der Weg in einen Abgrund. Offener Rassismus, die Umsetzung völkischer Gedanken und aufkeimender Nationalismus wären die Folge. Ob Frankreich ein irgendwie lockereres Verhältnis zu derartigen Extremen hat, vermag ich nicht einzuschätzen. Aber in Deutschland ist die braune Saat schon einmal aufgegangen und ich werde mich mit all meiner Kraft dagegen stellen, dass dies nicht noch einmal passiert.


Hoffnungsfroh stimmt mich auch die Wahl in Slowenien. Die dortige oppositionelle Freiheitsbewegung des Quereinsteigers Robert Golob löst den rechtspopulistischen Regierungschefs Janez Jansa ab. Man spricht von einem „Referendum über die Demokratie in Slowenien“. Wie schön wäre es, wenn sich dieser Prozess nun auch in Ungarn und Polen fortsetzen würde.

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