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Fortsetzung meiner Reihe Gelingender Kinderschutz: Peer-to-Peer-Gewalt


In der Reihe „Gelingender Kinderschutz“ habe ich zur zweiten Veranstaltung zum Thema „Peer-to-Peer-Gewalt“ am 18.09.2024 in den Landtag eingeladen. Erneut stieß die Veranstaltung auf großes Interesse.  Inputs gaben Friederike Bartmann (Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e.V., Bild r.) sowie Lara-Sophie Wiemers und Jan Woollacott von der Beratungsstelle MUT.ich des Caritasverband Paderborn e.V. . 


Friederike Bartmann  

Frau Bartmann führte in die Thematik ein. Für die Diskussion sind auch die Definitionen von Begriffen wichtig. Peer-Gruppe benennt die soziale Gruppe, der sich Kinder und Jugendliche gleichen Alters zugehörig fühlen. Sexualisierte Gewalt unter Kindern und Jugendlichen kann aber auch Peergroup-übergreifend und altersübergreifend stattfinden. Da es häufig ein großes Machtgefälle zwischen den übergriffigen und betroffenen Kindern und Jugendlichen gibt, empfiehlt sie den Begriff „sexualisierte Gewalt unter Kindern und Jugendlichen“ zu verwenden. 

Ausführlich stellte Frau Bartmann die Daten von SPEAK! Die Studie„Sexualisierte Gewalt in der Erfahrung Jugendlicher“, Mai 2017 in Hessen, 2719 Schüler*innen zwischen 14 und 16 Jahren, vor. Hier ist zu beachten, dass es in der Studie nicht nur um Gewalt zwischen Kindern und Jugendlichen geht, sondern auch Übergriffe Erwachsener in der Datenlage sind.  

Zudem thematisierte Frau Bartmann, was unter sexueller Gewalt zu verstehen ist:  Was zählt alles zu sexueller Gewalt? Wie sind die Abgrenzungen und welche fließenden Grenzen gibt es? 

 

Lara-Sophie Wiemers und Jan Woollacott 

Als Vertreter*innen der Beratungsstelle MUT.ich berichteten beide sehr konkret aus ihrer Arbeit. MUT.ich arbeitet mit Jungen und Mädchen, die sexuelle Gewalt ausgeübt haben. Sie unterstützen und beraten zudem Eltern und Angehörige eines Kindes oder Jugendlichen, die Gewalt erlitten oder selbst ausgeübt haben, sowie Fachkräfte und Multiplikator*innen, die im beruflichen Kontext mit dem Thema konfrontiert sind. Beide machen sehr viel Präventionsarbeit beispielsweise in Schulen. 

In ihrer Arbeit wird sehr deutlich, dass fast alle Kinder oder Jugendliche, die übergriffiges Verhalten zeigen, einen nicht altersgerechten Konsum von medialen Inhalten und vor allem Pornokonsum im frühen Alter aufweisen. 

Frau Wiemers und Herr Woollacott zeigten eindrucksvoll die Herausforderungen in der Beratungsarbeit auf und wiesen zudem auf Lücken im System hin. Hier nehme auch ich meine Hausaufgaben mit in die parlamentarische Arbeit.  

Die Referent*innen hoben zudem hervor, dass der Schutz von Betroffenen auch über die Arbeit mit übergriffigen Kindern und Jugendlichen bzw. auch bereits mit tatgeneigten Menschen geleistet wird.  

 

Diskussion 

Zusammen mit Dagmar Hanses, jugendpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, habe ich die angeregte Diskussion mit den Gästen moderiert. Deutlich wurde dabei, dass Kinder- und Jugendschutz auf den digitalen Raum erweitert werden muss. Schwierig ist es derzeit viele Eltern zu erreichen, um für die Brisanz des Themas zu sensibilisieren. Sehr klar wurde aber auch eingefordert, für die Beratungsarbeit keine Haushaltsmittel zu streichen. 

 

Fortsetzung 

Meine Veranstaltungsreihe wird zum Thema „Inklusiver Kinderschutz“ am 28. November, 17-19 Uhr, im Landtag zusammen mit meinem Fraktionskollegen Dennis Sonne fortgesetzt. Referentinnen werden Maya Goltermann (Mädchenhaus Bielefeld e.V., Fachstelle für Gewaltprävention und Gewaltschutz für Mädchen und junge Frauen mit Behinderung / chronischer Erkrankung – Mädchen sicher inklusiv) und Prof. Heike Wiemert (katho Köln) sein. 

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