Das Ewige Eis der Arktis schmilzt.
Teile Deutschlands wurden überflutet.
Der Golfstrom droht zu kippen.
Die Türkei brennt.
Griechenland brennt.
Menschen sterben.
Soll ich weitermachen?
Mir graut es selber vor den Auswirkungen des Klimawandels. Es ist eben kein Klimawandel mehr, sondern ganz klar eine Klimakatastrophe. Und wir sind mittendrin. Wir diskutieren, zweifeln an, relativieren, feilschen. Aber so kommen wir nicht weiter.
Ich wollte, wir Grünen hätten nicht Recht behalten. Ich wollte, man hätte uns zu Recht als Schwarzmaler bezeichnet. Aber leider ist es so nicht gekommen. Ganz im Gegenteil: Es kommt nun noch schlimmer. Und weil wir Grünen es waren, die schon früh vor der Klimakatastrophe gewarnt haben, ist es jetzt auch an uns, konsequent und schnell einen Weg aufzuzeigen, um wenigstens das Allerschlimmste noch zu verhindern. Kein „wenn“ mehr. Kein „aber“ mehr. Ab sofort zählt jeder Tag.
Es zählt sogar jede Stunde. Denn pro Stunde verlieren wir 12,6 Quadratkilometer Wald. Der Verlust der Wälder bedeutet den Verlust einzigartiger Biotope, der Artenvielfalt unserer Erde und der Lebensgrundlage für uns Menschen. Wälder sind Lebensgrundlage für 80 Prozent aller landlebenden Arten und die Quelle von 75 Prozent des weltweiten Süßwassers. So hat es der WWF ausgerechnet.
Noch haben wir es in der Hand, das Ausmaß der Klimakatastrophe einzudämmen und damit die Grundlagen unseres Lebens, unseres Wohlstandes und unserer Freiheit zu bewahren. Je entschiedener wir jetzt handeln, desto besser können wir schützen was uns lieb und teuer ist. Unser Klimaschutz-Sofortprogramm sehe ich als die einzige Chance an, die wir noch haben. Raus aus der Kohle, erneuerbare Energien fördern, bewusster bauen, bewusster mobil sein, die Landwirtschaft neu ausrichten und das auf allen Ebenen – das ist das Credo des Sofortprogramms.
Erst neulich wurde ich gefragt, um was es beim Klimaschutz eigentlich geht. Ich musste nicht lange nachdenken. „Um alles“, sagte ich nur.
Ab sofort zählt jeder Tag.
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