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10 Jahre Fukushima



Am 11. März 2011 zerstörte ein Tsunami den Traum von sauberer Kernenergie. Eine dreifache Kernschmelze beendete endlich bei vielen Menschen den Glauben an die Beherrschbarkeit dieser Energieform. Allerdings nicht in Japan, sondern hier bei uns. Doch Freude über den deutschen Atomausstieg will bei mir nicht so recht aufkommen.


Viele europäische Staaten setzen weiter auf die Atomkraft. Sie verlängern die Laufzeiten maroder Werke ins aberwitzige. Und sie produzieren – genauso wie wir – strahlenden Müll, dessen Entsorgung nicht im mindesten geklärt ist.


165 000 Menschen wurden vor zehn Jahren aus der Unglückszone um Fukushima evakuiert. 37 000 Japaner sind bis heute nicht in ihre Heimatstädte Okuma und Futaba zurückgekehrt. Sie sind Geisterstädte. 37 000 Einwohner hat übrigens die Stadt Warendorf. Man stelle sich einmal vor, dieser Ort wäre ebenfalls eine Geisterstadt, die dem Verfall preisgegeben wäre. Nein, das ist unvorstellbar. Aber diese Unvorstellbarkeit speist offenbar die Gedankengebäude derer, die sich der Atomkraft wieder zuwenden wollen.


Mir soll bloß keiner mit dem Vorschlag kommen, den Klimawandel mit der vermeintlich sauberen Atomenergie aufhalten zu wollen. Die Förderung und die Aufbereitung von Uran, der Bau und irgendwann der Rückbau von Atomkraftwerken und die Lagerung der strahlenden Abfälle erzeugen solche Unmengen an CO2, dass dieser Irrweg auch in Hinsicht des Klimaschutzes in die Sackgasse führt.


Für den heutigen 11. März ist interessanterweise ein Sturmtief angesagt. Meteorologen rechnen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern. Man muss nur einen Propeller hineinhalten und man kann direkt elektrischen Strom erzeugen. Vor Ort. Sauber. Ohne Ressourcenverbrauch – und ohne dass bei einem GAU Städte evakuiert werden müssen und tausende Menschen sterben.


Ein Windrad zu demontieren dauert übrigens etwa eine Woche. Beton und Stahl lassen sich sogar recyclen. Der Rückbau der drei geschmolzenen Reaktorblöcke in Fukushima dauert etwas länger: Die Betreiberfirma Tepco rechnet zwischen 2041 und 2051 mit der Beseitigung.

Fukushima lehrt uns eins: Raus aus der Atomkraft, schnelles Aus für das Spiel mit dem Feuer. Und Investitionen in die alternative Energieerzeugung.

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