Der Besuch der DLG-Waldtage am Samstag in Lichtenau war für mich eine ungewohnte Erfahrung. Klar, hier geht es in erster Linie darum, mit immer besseren Maschinen einen immer größeren Ertrag aus dem Forst zu holen – und dazu habe ich ja bekanntlich eine ganz eigene Meinung. Darum waren zwei Veranstaltungen ein besonderer Lichtblick.
Zwei Lichtblicke
Zunächst war da der sehr gelungene Vortrag von Wilhelm Bode. Der Autor der Bücher wie „Waldwende“ oder „Der Dauerwaldgedanke“ machte aus seiner Meinung über die Zukunft des Waldes vor knapp 100 Zuhörern keinen Hehl. Deutlich kam rüber, dass nur ein an Sorten und Alter gemischter Wald eine Chance im Klimawandel und in der Trockenheit hat. Deutlich kritisierte er die unflexiblen Forstämter, die „noch aus der Zeit der Postkutschen und der Brieftauben“ stammen. Viel effizienter seien Wälder, die oftmals von Laien bewirtschaftet wurden und die in kurzer Zeit starke Erträge zu bringen in der Lage sind. Eindrucksvolle Bilder von derartigen Wäldern untermauerten seine Worte. Er schaffte es, den Spagat zwischen naturüberlassenen Wäldern (wie in einem Nationalpark) und ertragreichen und dennoch zukunftsfähigen Wäldern zu schlagen. Dabei erteilte er der Fichtenmonokultur eine Absage: In 30 Jahren werde es davon in Deutschland unterhalb von tausend Höhenmetern keine mehr geben. Seine besondere Aufmerksamkeit verdiente der Waldboden: Er ist das Element, das den Ertrag bringt und mit ihm muss schonend umgegangen werden. Der lange Applaus für seinen vom Nabu veranstalteten Vortrag war verdient – und durchaus als Kontrapunkt zu anderen Vorträgen sowie technischen (und hochgewichtigen) Errungenschaften zu verstehen.
Mit einem PS lautlos durch den Wald
Zweites Highlight und passend zum Thema waren die Meisterschaften der Rückepferde. Statt mit dem Harvester die Bäume aus dem Wald zu holen und dabei den Boden zu verdichten, kann diese Aufgabe auch von Pferden übernommen werden. Toll, wie geschickt die Pferde ihre Last durch schmale Durchgänge zu ziehen verstanden und wie gut das Zusammenspiel mit dem Menschen klappt. Ich sehe hier ein sehr großes Potenzial.
Mein Fazit
Mein Fazit: Die Holzversorgung braucht noch mehr Aufmerksamkeit als bisher – vor allem seitens des Naturschutzes, damit unsere Wälder auch wirklich eine Zukunft haben und ihre vielen Funktionen erfüllen können.
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