Ich war 14, als ich mir den kleinen rot-gelben Sticker zum ersten Mal an meiner Jacke befestigte. Jetzt, da nach 36 Jahren das AKW Grohnde zum Jahreswechsel vom Netzt geht, erfüllt sich die Forderung, die ich auf jenem Sticker trug: Atomkraft? Nein Danke!
Auch in Schleswig-Holstein und in Bayern gehen zu Neujahr zwei weitere Atomkraftwerke vom Netz. Grohnde aber ist für uns hier in OWL von einer besonderen Bedeutung: Es liegt nur 60 Kilometer von Paderborn entfernt und ich empfand die Nähe des Reaktors immer als unangenehm und seit der Katastrophe von Fukushima als bedrohlich.
80 Prozent der Deutschen waren damals überzeugt, bis 2022 alle Atomkraftwerke abzuschalten. Inzwischen hat sich der Wind etwas gedreht: 42 Prozent bezweifeln mittlerweile, ob es eine gute Idee war, die Meiler stillzulegen. Das Argument: Durch Atomkraft entsteht kaum CO2 und sie liefert zuverlässig Strom, während Windräder bei Flaute stillstehen und Solarpaneele bei Dunkelheit wirkungslos sind.
Die EU-Kommission will Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich einstufen.
Dem trete ich mit größte Vehemenz entgegen. Die Atomenergie hat keine Zukunft. Die Meiler sind gefährlich, es gibt keine Endlager für tausende Jahre strahlenden Müll und ökonomisch ist Atomkraft nur interessant, wenn sie vom Staat mit Milliarden subventioniert wurde. Ein anderer atomarer Brennstoff aus anderen Quellen ist für mich auch keine Option und käme mangels geeigneter Technologien ohnehin Jahrzehnte zu spät, um den Klimakollaps abzuwenden.
Wir können es drehen und wenden: Der Ausbau der Wind- und der Solarenergie ist das einzige Mittel der Wahl, die Klimaerwärmung aufzuhalten. Sauber, effizient und in mehrfacher Hinsicht mit einem Gewinn für die Bürger.
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