Ein Tag für Haltung, Schutz und echten Fortschritt
- Frederick Lüke
- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung – das steht seit dem Jahr 2000 im Gesetz. Und doch erleben viele Kinder in Deutschland täglich psychische oder körperliche Gewalt. Häufig im Verborgenen. Oft übersehen. Immer folgenreich.
Denn Gewalt verletzt nicht nur in der Situation – sie kann Spuren fürs Leben hinterlassen.
Viele Betroffene kämpfen später mit Angst, Bindungsproblemen, Depressionen oder Selbstzweifeln. Und nicht selten wird erlebte Gewalt zur stillen Last, die sich weiterträgt – in Beziehungen, Familien, Strukturen.
Als Sprecherin für Kinder- und Jugendschutz ist für mich klar:
Kinderschutz braucht mehr als Appelle – er braucht Struktur, Fachlichkeit und politische Konsequenz, aber auch Sensibilisierung und ein aktives Hinschauen in der Gesellschaft.
In Nordrhein-Westfalen haben wir in dieser Legislaturperiode wichtige Schritte umgesetzt:
Eine Professur für Kinderschutz und Kinderrechte wurde auf den Weg gebracht – für fundierte Forschung, Qualifizierung und wissenschaftliche Begleitung.
Die Einrichtung eines Beauftragten für Kinderschutz und Kinderrechte steht bevor – als unabhängige Stimme für Kinderinteressen.
In den Frauenhäusern wurde eine zusätzliche Stelle für Kinderschutz in die Landesförderung aufgenommen – für den Schutz von Kindern in hochbelasteten Lebenslagen.
Durch das Modellprojekt „Vertiefungsspur ASD“ haben Studierende die Chance den ASD (Allgemeinen Sozialen Dienst) im Jugendamt intensiver kennenzulernen, das Interesse für die Arbeit zu entwickeln und sich hier für die Aufgaben zu qualifizieren.
Diese Initiativen zeigen: Wir gehen konsequent voran – und wir bleiben dran.
Gleichzeitig wissen wir: Kinderschutz ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Auch auf Bundesebene gibt es engagierte Ansätze und wichtige Fortschritte.
Dennoch wären weitere kraftvolle Signale wünschenswert – etwa die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz oder eine koordinierte Kinderschutzoffensive auf nationaler Ebene.
Dabei wäre gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um Kinderschutz zur gemeinsamen nationalen Aufgabe zu machen.
Ich setze mich dafür ein, dass jedes Kind gesehen, gehört und geschützt wird – mit Haltung, mit Struktur und mit Nachdruck.
Nicht nur am 30. April, sondern jeden Tag!
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