Vor genau 50 Jahren veröffentlichte der Club of Rome seinen bekannten Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Damals ging es um die globale Auswirkung menschlichen Handelns, unter anderem auf unsere verschiedenen Lebensräume. Das war 1972. Da fällt es schon auf, dass der Tag des Artenschutzes nur ein Jahr später, nämlich 1973 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzabkommens eingeführt wurde. Man war also schon Anfang der 70er Jahre recht gut informiert darüber, dass auch die Umweltzerstörung so nicht weiter gehen konnte. Und der Tag des Artenschutzes, der seitdem jährlich am 3. März stattfindet, hatte die Aufgabe, genau daran zu erinnern: Dass bedrohte wildlebende Arten bei Pflanzen und Tieren durch Handelsinteressen gefährdet sind.
Nach so langer Zeit darf darum die Frage erlaubt sein: Was hat uns das eigentlich gebracht? Immer noch sind viele Arten nicht nur gefährdet: Ihre Zahl der Arten nimmt immer weiter ab. Ist eine Art erst verschwunden, gibt es keine Möglichkeit mehr, den Fehler wieder gut zu machen. Auf die große Trendumkehr in Sachen Artenschutz warte ich schon seit ich denken kann. Aber wir sind weiter ungebremst dabei, die Festplatte unseres Planeten mehr und mehr zu löschen.
Viele werden beim Thema „Artenschutz“ an exotische Tiere denken, die irgendwo auf der Welt keine Chance mehr haben, weil ihr Lebensraum zerstört ist. Dabei muss man gar nicht so weit schauen. Die Senne ist eins der ganz besonderen Hotspots der Artenvielfalt – und das direkt vor unserer Haustür. Diesen wertvollen Lebensraum mit seinem funktionierenden Ökosystem müssen wir unbedingt erhalten. Wenn es in diesen kriegerischen Zeiten auch schwierig ist, sich gegen die militärische Nutzung der Senne durch Truppen der NATO auszusprechen, so möchte ich am Tag des Artenschutzes dennoch mahnen: Die Zerstörung der Arten und ihrer Lebensräume ist eine Aufgabe globaler Bedeutung. Ihren Schutz hinten anzustellen, weil man grade andere hat, ist mehr als unvernünftig. Die Zeit, die man seit den 70er Jahren hat verstreichen lassen, spricht Bände.
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